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Das Herz - ein Hochleistungsinstrument

Wenn man davon ausgeht, dass bei normaler Herztätigkeit 60 bis 80 Schläge pro Minute erfolgen, ergeben sich für 24 Stunden rund 100.000 Impulse.

Eine enorme Zahl und dennoch handelt es sich nur um einen einzigen Tag. Freilich kann die Schlagfrequenz bei Leistungssport auf 150 Schläge pro Minute anschnellen. Dabei können im Extremfall bis über 20 Liter Blut im Kreislauf pro Minute zum Zirkulieren gebracht werden, während im Normalfall etwa 5 Liter gepumpt werden. Dies entspricht jener Menge Blut, die ein Erwachsener durchschnittlich aufweist.

Das Herz ist ein muskulöser, faustgroßer Hohlkörper, das in den Herzbeutel eingebettet ist. Über das Herz verlaufen die Herzkranzgefäße (Koronararterien), die das Herz selbst speisen.

Abteilung Kardiotechnik / Perfusionstechnik

Für herzchirurgische Patienten im Raum Ludwigshafen und darüber hinaus besteht seit Anfang 1993 im Hause eine vollausgestattete Abteilung für Herzchirurgie. Mit Einführung dieser Herzklinik am Klinikum entstand die Abteilung Kardiotechnik / Perfusionstechnik / bzw. Perfusiologie, die gegenwärtig mit vier PerfusionistInnen besetzt ist.

Die Aufgaben in der Perfusiologie bzw. Kardiotechnik umfassen hauptsächlich die extrakorporale Zirkulation, d.h. die Aufrechterhaltung des kompletten Herz-Kreislaufgeschehens während der Operation am offenen und stillgelegten Herzen.

Darüber hinaus werden sämtliche Geräte, die zur weiteren Unterstützung des Herzens notwendig sind, von den PerfusionistInnen bedient und betreut. Diese sind z.B. Links- bzw. Rechtsherzunterstützung sowie die Intra-aortale Gegenpulsation – genannt "Ballonpumpe" – zur besseren Herzmuskelzellenversorgung. Auch die künstliche Unterstützung der Lungenfunktion ist jederzeit möglich.

Ein besonderes Merkmal in der Perfusiologie ist auch die ständige Qualitätssicherung hinsichtlich der Auswahl der Produkte und Materialien, die für die Herzoperationen zum Einsatz kommen. Dies wird auch mit großem wissenschaftlichem Engagement immer wieder überprüft und standardisiert. Innovation und Kreativität ermöglichen somit eine bestmögliche Versorgung der Patienten.

Ein Rufdienst außerhalb der Arbeitszeiten sowie an den Wochenenden sichert die ständige Einsatzbereitschaft der PerfusionistInnen rund um die Uhr ab.

Das qualifizierte Pflegepersonal der Herzchirurgie ist Partner im interdisziplinären therapeutischen Team und arbeitet im Interesse der Patienten und deren Angehörigen eng mit allen anderen Berufsgruppen zusammen. Es begleitet den Patientenaufenthalt kontinuierlich und unterstützt auch vor Krankenhausaufenthalt durch z. B. präoperatives Atemtraining.
Um eine reibungslose, stationsübergreifende Zusammenarbeit im Bereich der Herzchirurgie zu gewährleisten, finden - unterstützt und gefördert durch die zuständige Pflegedienstleitung - gemeinsame Fortbildungsveranstaltungen, Besprechungen, Belegungsabsprachen und Hospitationen sowie eine verstärkte Interaktion der herzchirurgischen Intensivstation HZ01 und des herzchirurgischen Überwachungsbereiches der Station HZ02 (auch im Hinblick auf eine geplante Zusammenlegung der beiden Bereiche) statt.
Da uns die Umsetzung aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse (wie das Einhalten nationaler Expertenstandards und das Einbeziehen verschiedener Pflegekonzepte wie z. B. Kinästhetik, Bobath-Konzept) wichtig ist, legen wir besonderen Wert darauf, dass sich unsere Pflegekräfte kontinuierlich weiterqualifizieren. Dazu steht Ihnen u. a. ein umfassendes Angebot an Fort- und Weiterbildungen in unserer KliLu Pflegeakademie zur Verfügung.
Als Vor-Ort Unterstützung bieten wie Ihnen Pflegefachberatung und Pflegeprozessbegleitung für Pflegepersonal zu speziellen Themen durch Pflegeexpertinnen. Hierzu gehören z.B. moderne Wundversorgung, Hilfe bei Schmerzen, Beratung zum Einsatz von Spezialmatratzen, Begleitung bei Projekten zur Verbesserung der Pflegequalität, Umsetzung der Lagerung in Neutralstellung.

Im Klinikum Ludwigshafen gibt es drei Intensivstationen verschiedener Fachdisziplinen: Medizinische Intensivstation mit Zusatzbereich Neurologie, Herzchirurgische Intensivstation, Anästhesiologisch-operative Intensivstation. Unsere drei Intensivstationen haben am Klinikum Ludwigshafen – KliLu – einen hohen Stellenwert. Mit einer deutlich älter werdenden Gesellschaft steigt die Zahl und der Schweregrad der Erkrankungen, was eine zunehmend intensivmedizinische Intervention zur Folge hat. Des Weiteren sind die verschiedenen Fachbereiche am Klinikum Ludwigshafen innovativ daran beteiligt im Rahmen des medizinischen Fortschrittes den Patienten die neuesten Behandlungs- und Therapiemöglichkeiten anzubieten. Um von pflegerischer Seite dem hohen Anspruch fachlicher Pflegequalität trotz ansteigender Arbeitsdichte gerecht zu werden, unternimmt das Klinikum Ludwigshafen einige Anstrengungen. Die Intensivstationen wachsen durch flexiblen Personalaustausch immer mehr zusammen. Ein vorhandener Springerpool an Intensivpflegefachkräften hilft mit, Personalausfälle und als Folge entstehende pflegerische Engpässe abzufangen.

Unterstützt werden die Intensivstationen durch das Know-how von Pflegeexperten in Form von Feed-back-Begleitungen, Wundmanagementberatungen, Begleitung von Pflegevisiten, Kinästhetikschulungen zur Förderung der Bewegungskompetenz der Mitarbeiter, Umsetzung der Nationalen Expertenstandards, u. a. m., um den individuellen pflegerischen Erfordernissen der Patienten gerecht zu werden und Pflege auf hohem Niveau zu gestalten.

Mitarbeiter der stationsübergreifenden Arbeitsgruppen AG Wunden, AG Kinästhetik, AG Standard und AG Dokumentation aller drei Intensivstationen treffen sich jeweils zusammen mit der zuständigen Pflegeexpertin turnusmäßig während der Dienstüberlappungszeit zu einem praktischen fachlichen Austausch mit dem Ziel, spezielles Wissen und Fertigkeiten zu erwerben, zu festigen, weiterzuentwickeln und im Arbeitsalltag an die Kollegen weiterzugeben. In Zusammenarbeit mit der Pflegeexpertin leisten sie somit einen wichtigen Beitrag zur Durchdringung und Nachhaltigkeit einzelner Pflegekonzepte und helfen mit, speziell für die Intensivstationen einheitliche Arbeitsabläufe zu entwickeln und umzusetzen. Dies hat auch zum Ziel, ein bedarfsgerechtes Personalmanagements auf den Intensivstationen zu erleichtern und trägt wesentlich sowohl zur Patientensicherheit als auch zur Arbeitssicherheit und Arbeitszufriedenheit der Mitarbeiter bei.

Ein großer Schwerpunkt am Klinikum Ludwigshafen liegt weiterhin in der konstruktiven Zusammenarbeit in den therapeutischen Teams.

Neue Mitarbeiter erfahren nach einigen Wochen der Einarbeitung eine Praktische Begleitung durch die Pflegeexpertin der Intensivstationen und erhalten so die Möglichkeit, ihr pflegerisches Handeln zu reflektieren. Ebenso erlauben regelmäßige Präsenzzeiten der Pflegeexpertin vor Ort den Mitarbeitern, zeitnah Pflegeprobleme im Dialog zu lösen und konkrete pflegerische Unterstützung in Anspruch zu nehmen.

Im Bereich der Intensivstationen wird die Einarbeitung durch verschiedene Angebote ergänzt. So bekommen die neuen Mitarbeiter u.a. die Möglichkeit, auf den anderen Stationen zu hospitieren.

Mit einem regelmäßigen Angebot an Fortbildungen erleichtern wir allen Mitarbeitern auf unseren 3 Intensivstationen und der Anästhesie den Einstieg in diese spannenden Arbeitsfelder.

Insbesondere die Einführungstage für neue Mitarbeiter im Intensivbereich und der Anästhesie haben sich hierbei als wertvolles Instrument erwiesen. Seit Ende 2009 findet diese Veranstaltung turnusmäßig statt. Noch während der Einarbeitung auf den Stationen werden neue Kollegen an 6 Tagen mit den theoretischen Aspekten ihres neuen Tätigkeitsfeldes vertraut gemacht. Durch verschiedene Unterrichtseinheiten, die allesamt von erfahrenen Mitarbeiterinnen des KliLu gestaltet werden, gelingt eine exzellente Ergänzung der im Stationsalltag erworbenen Handlungskompetenz mit theoretischen Inhalten:

  • Grundlagen der Beatmung
  • Grundlagen der Hämodynamik
  • Wundversorgung
  • innerklinische Transporte
  • Grundlagen der Schrittmachertherapie
  • kreislaufwirksame Medikamente
  • verschiedene Dialyseverfahren
  • Grundlagen EKG & Monitoring

Alle Unterrichtseinheiten finden in Schulungsräumen am KliLu statt. Selbstverständlich sind die Mitarbeiter an diesen Tagen vom Dienst auf den Stationen freigestellt. Ergänzt werden die Einführungstage durch geplante wöchentliche, stationsübergreifende Fortbildungen. Referenten aus allen Berufsgruppen des therapeutischen Teams schulen hier umfassend alle interessierten Mitarbeiter aus den verschiedenen Bereichen - arbeitszeitneutral während der Überlappungszeit!

Mit diesem Konzept der Zusammenführung und Vernetzung pflegerischen Wissens streben die Intensivpflegekräfte am Klinikum Ludwigshafen danach, ihren pflegerischen Auftrag in seinen verschiedenen Facetten leistungsstark, innovativ, partnerschaftlich, umsorgend und kompetent - gemäß dem Leitbild des Klinikums - zu leben.

Angehörige willkommen!

Wir wollen den Angehörigen als Partner in der Behandlung der Patienten sehen und deren Bedürfnisse genauso erkennen und ihnen gerecht werden wie denen unserer Patienten.

Diesbezüglich haben wir bereits viel unternommen!

Es stehen Räumlichkeiten für Angehörige zur Verfügung. Diese bieten sich als Warteräume und auch den entsprechenden Rahmen für Gespräche mit den behandelnden Ärzten und Pflegekräften. Die Besuchszeiten wurden auf allen Intensivstationen ausgeweitet bzw. offen gestaltet und Gespräche mit den Ärzten finden in definierten Zeiten statt bzw. nach Vereinbarung. Es wurden Informationsbroschüren für Angehörige gestaltet und wir bieten ein breites Spektrum an Unterstützungsangeboten an, wie z. B. Klinikseelsorge, Sozialdienst und Kontakt und die Überleitung an Pflegedienste.

Mit diesen und weiteren Angeboten wollen wir Angehörige in die Behandlung einbinden und unterstützen und damit die Grundlage schaffen eine angehörigenfreundliche Intensivstation zu sein.

All diese Maßnahmen haben uns ermöglicht uns durch die Stiftung Pflege als angehörigenfreundliche Intensivstation zertifizieren zu lassen.

Unser nächster Schritt ist das sogenannte „aktive Angehörigentelefonat“. Die behandelnde Pflegekraft ruft, eine im Vorfeld benannte Bezugsperson, zu einer vereinbarten Zeit täglich an um aktuelle Informationen, aus erster Hand, über den aktuellen Zustand des Patienten zu geben. Ziel ist es Sicherheit und Transparenz zu vermitteln.

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