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Neuer Oberarzt leitet die Sektion Thoraxchirurgie im Klinikum Ludwigshafen

30.07.2010


Das Klinikum Ludwigshafen erweitert seinen onkologischen Schwerpunkt um ein weiteres Spezialgebiet, die Thoraxchirurgie, zu deren Hauptdiagnose der Lungenkrebs zählt. Dafür wurde in der Chirurgischen Klinik A des Klinikums die Thoraxchirurgie als eigene Sektion gebildet und die Leitung am 1. Juli 2010 dem neuen Oberarzt Dr. Jan Jacobs übertragen.

Die Schwerpunkte der Chirurgischen Klinik A im Klinikum Ludwigshafen unter Leitung von Chefarzt Prof. Dr. Stefan Willis lagen schon bisher in der onkologischen Chirurgie, vorwiegend bei Tumoren des Rumpfes und des Bauchraums. Neben der Leber- und Pankreaschirurgie ist die Klinik im interdisziplinären, zertifizierten Darmzentrum Rheinpfalz gemeinsam mit der Medizinischen Klinik C bei der Behandlung von Patienten mit Dickdarm- und Enddarmkrebs federführend. Im Onkologischen Zentrum werden bereits heute alle Tumorerkrankungen gemeinsam von Spezialisten aller Fachrichtungen besprochen und interdisziplinäre Therapieempfehlungen gegeben. „Lediglich im Bereich der Lungenchirurgie hatten wir bisher eine Lücke. Künftig ist auch die Behandlung von thorakalen Tumoren aus einer Hand auf höchstem Niveau sicher gestellt“, so Chefarzt Professor Willis. Sämtliche Eingriffe der modernen Thoraxchirurgie stünden den Patienten jetzt zur Verfügung. Dafür spreche die Ausbildung des neuen, 40-jährigen Oberarztes: Dr. Jan Jacobs, Facharzt für Chirurgie und Thoraxchirurgie, war zuletzt als Oberarzt in der Ruhrlandklinik in Essen, einem der größten und renommiertesten Lungenzentren in Deutschland, tätig.

In der Thoraxchirurgie werden gut- und bösartige Erkrankungen der Luftröhre, der Lunge, des Rippenfells, des Zwerchfells und des Mittelfellraumes chirurgisch behandelt. Neben der Therapie leistet die Thoraxchirurgie auch diagnostische Arbeit, z.B. bei der minimal-invasiven Entnahme von Lungengewebe oder Rippenfell zur feingeweblichen Diagnose seltener Erkrankungen dieser Organe.

Mit Abstand die häufigste Diagnose in der Thoraxchirurgie ist jedoch der bösartige Tumor der Lunge, das Bronchialkarzinom. In Deutschland handelt es sich um die dritthäufigste Krebserkrankung bei Männern und Frauen. Hier ist durch die Thoraxchirurgie die einzige heilende Therapieoption gegeben. „Leider befinden sich zum Zeitpunkt der Diagnose nicht alle Patienten in einem Stadium, das eine Operation sinnvoll zulässt. Nach Entwicklung multimodaler Therapiekonzepte, in denen die Operation mit vor- oder nachgeschalteter Chemo- und/oder Strahlentherapie verbunden wird, ist die Heilung für viele Patienten mit fortgeschrittenen Tumorstadien dennoch möglich geworden“, beschreibt Dr. Jacobs die Situation bei der Behandlung von Lungenkrebspatienten.

Schonende Verfahren und Interdisziplinarität haben auch bei dem neuen Facharzt hohe Priorität: „Die klassische Schnitteröffnung des Brustkorbes, entweder zwischen den Rippen oder durch das Brustbein, wird mehr und mehr durch Schlüsselloch-Techniken ersetzt, bei denen für die Patienten sehr schonend das Behandlungsergebnis erzielt werden kann. Moderne organsparende Techniken ermöglichen auch funktionell beeinträchtigten Patienten eine Operation, ohne relevant an Lebensqualität einzubüßen.“ In Kooperation mit der Herzchirurgie des Klinikums seien sämtliche erweiterten Eingriffe mit größter Sicherheit für die Patienten möglich.