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Abteilung Phoniatrie und Pädaudiologie wird 50 Jahre alt

03.11.2016


Seit 50 Jahren zählt die qualitätsorientierte Diagnostik und Therapie von Funktionsstörungen des Schluckens, der Stimme, des Sprechens sowie des Hörens im Kindesalter zu den Spezialgebieten im Klinikum Ludwigshafen. Am Freitag, 04.11.2016, feiert die Abteilung Phoniatrie und Pädaudiologie, die fachlich und organisatorisch in die HNO-Klinik des Klinikums integriert ist, ihr Jubiläum mit einem Symposium.

„Bereits 1966, also viele Jahre bevor die Phoniatrie und Pädaudiologie als selbständiges Spezialgebiet anerkannt wurde, gründeten weitsichtige Entscheidungsträger eine ambulante, phoniatrisch-pädaudiologische Versorgungseinrichtung an den damaligen Städtischen Krankenanstalten Ludwigshafen“, berichtet Professor Dr. K.-Wolfgang Delank, Direktor der HNO-Klinik im Klinikum Ludwigshafen. Diese anfangs als „one man show“ konzipierte Spezialabteilung für Phoniatrie und Pädaudiologie wurde in den folgenden fünf Jahrzehnten sukzessiv personell und räumlich erweitert. Das heute angebotene Leistungsspektrum der Abteilung – die zweitgrößte Einrichtung dieser Art in Rheinland-Pfalz – hat mittlerweile eine landesweite Bedeutung und kommt den Menschen der gesamten Metropolregion Rhein-Neckar zugute.

Patienten: 80 Prozent Kinder – 20 Prozent Erwachsene

Leiterin der Abteilung ist seit 2006 Frau Dr. Friederike Feldhusen. Sie ist Fachärztin für HNO-Heilkunde, Phoniatrie und Pädaudiologie. Ein Spezialgebiet, denn deutschlandweit gibt es nur etwa 300 dieser Fachärzte. Rund 75 Patienten sieht Dr. Feldhusen pro Woche.

Etwa 80 Prozent ihrer Patienten sind Neugeborene, Kinder und Jugendliche, bei denen eine Hörstörung vermutet wird oder bei denen Sprachentwicklungsstörungen, Redeflussstörungen (Stottern, Poltern) oder auditive Wahrnehmungsstörungen diagnostiziert werden. Dabei arbeitet sie sehr eng mit den niedergelassenen HNO-Ärzten und Kinderärzten zusammen. Weitere, wichtige Kooperationspartner sind das Pfalzinstitut für Hören und Kommunikation in Frankenthal, Pädakustiker (Hörgeräteakustiker für Kinder), das sozialpädiatrische Zentrum in Ludwigshafen (Kinderzentrum) und Landau/Neustadt (St. Paulusstift) und sowie niedergelassene Logopäden. Die übrigen 20 Prozent der Patienten sind Erwachsene mit Redeflussstörungen und/oder neurologischen Sprachstörungen (Dysarthrien, Aphasien). „Die meisten der erwachsenen Patienten kommen allerdings mit sogenannten Stimmstörungen in unsere Abteilung“, erklärt Dr. Feldhusen. „Oft arbeiten diese Menschen in sprechintensiven Berufen, sind Lehrer, Sänger oder Erzieher und sind auf eine gute Stimme angewiesen.“

Nach der Untersuchung stellt das Team der Phoniatrie und Pädaudiologie die notwendige Diagnose und gibt individuelle Therapieempfehlungen als Basis für ambulante Behandlungen durch niedergelassene HNO-Ärzte und Logopäden.

Ein wichtiges Aufgabenfeld ist kontinuierliche Betreuung von Patienten, die wegen ein-oder beidseitiger Taubheit in der HNO-Klinik mit einem Cochlea-Implantat (CI) versorgt wurden. Bei diesen Patienten kümmert sich das Team um die Sprachprozessoranpassung des CI und führt ein logopädisches Hörsprachtraining durch.