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Erste Schritte zurück zum Normalbetrieb

27.04.2020


In den zurückliegenden Wochen konzentrierte sich das Klinikum Ludwigshafen auf die Versorgung von Notfallpatienten sowie die Betreuung von mehr als 6.000 Patienten in der Coronaambulanz und stationären COVID-Fällen. Dadurch blieb während der letzten Wochen die Hälfte der 976 Betten frei. Alle ohne Gefahr für die betreffenden Patienten verschiebbaren Eingriffe und Behandlungen wurden zurückgestellt. Dieser deutliche Einschnitt im Leistungsspektrum des Hauses sollte im Falle eines sprunghaften Anstiegs an COVIDPatienten ausreichend Kapazitäten an intensivmedizinischer Versorgung sicherstellen. Bisher halten sich die COVID-Patientenzahlen im Rahmen und eine Auslastung der Intensivkapazitäten wurde nicht erreicht. Nun unternimmt das städtische Haus erste Schritte zurück zum Normalbetrieb. Nach wie vor oberste Priorität: Sicherheit und Vernunft. Das lässt sich das Klinikum einiges kosten.

„Aus unserer Sicht ist ein umfassendes Sicherheitskonzept der einzig vernünftige Weg um Schritt für Schritt zurück zum Normalbetrieb zu gelangen ohne unsere Mitarbeiter oder gar unsere Patienten einer Gefahr auszusetzen - auch wenn es wirtschaftlich gesehen eine Herausforderung darstellt“, fassen Alexandra von Rex, Prof. Dr. Günter Layer und Hans-Friedrich Günther, Pflegedirektorin, Ärztlicher Direktor und Geschäftsführer des Klinikums, die Strategie zusammen, die das Haus für die kommenden Wochen plant.

Screening von Patienten und Mitarbeitern


Wer ab Mai als Patient für einen geplanten Eingriff etwa in die Hautklinik, die Urologische Klinik oder die Hals Nasen-Ohren Klinik kommt, wird zunächst im Foyer des Klinikums einer kurzen Befragung unterzogen. Hier soll unter anderem abgeklärt werden, ob Kontakt zu positiv getesteten COVID-Patienten bestand oder ob man unter akuten Erkältungssymptomen leidet. Auch die Körpertemperatur wird in diesem Zusammenhang gemessen. Unkritische Fälle können ungehindert ihren Termin in der jeweiligen Fachklinik wahrnehmen. Bei Auffälligkeiten werden die betreffenden Patienten und Begleitpersonen - die nur in Ausnahmefällen erlaubt sind - direkt in die Coronaambulanz des Hauses verwiesen, wo eine intensive Einschätzung des COVID-19 - Risikos stattfindet und gegebenenfalls ein Abstrich vorgenommen wird.

Derselben Prozedur werden sich auch alle über 3.600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Klinikums und seiner Tochtergesellschaften täglich vor Dienstantritt unterziehen.

„Unvorstellbar, wenn wir die Pandemie bisher so gut gemeistert hätten und jetzt durch leichtsinnige Schritte die Infektion in unser Krankenhaus holen würden“ erläutern die drei Direktoriumsmitglieder die notwendigen Maßnahmen. Diese sollen Patienten wie Mitarbeiter gleichermaßen schützen. Aus diesem Grund wird auch der Besucherstopp bis auf weiteres bestehen bleiben.

Sicher durch die Krise


In den zurückliegenden Wochen hat das Klinikum Ludwigshafen konsequent und umfassend auf Hygiene- und Sicherheitsmaßnahmen gesetzt, um eine Ausbreitung des Virus im Krankenhaus zu verhindern. Lediglich 10 Mitarbeiter der insgesamt mehr als 3.600 Mitarbeitenden in Klinikum und den beiden Altenheimen in Friesenheim und der Gartenstadt hatten sich infiziert. Eine frühe Kenntnis über die Infektion und entsprechende Schutz- und Quarantänemaßnahmen verhinderten weitere Ansteckungen. Im Bereich der Coronaambulanz selbst hat sich dank der hohen Sicherheits- und Hygienestandards keiner der Beschäftigten angesteckt. Auch hat sich in der gesamten zurückliegenden Zeit keiner der Patienten im Krankenhaus oder Bewohner in den beiden Alten- und
Pflegeheimen mit dem COVID-19 Virus infiziert; alle behandelten COVID-19-Patienten kamen bereits infiziert ins Haus.

Jutta Steinruck, Oberbürgermeisterin der Stadt Ludwigshafen und Aufsichtsratsvorsitzende des Klinikums lobt die überlegte und motivierte Arbeitsweise der Beschäftigten: „Mein Dank gilt allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Klinikums Ludwigshafen, die in den vergangenen Wochen die neuen Aufgaben und Arbeiten so engagiert übernommen haben. Sie sind wahre Heldinnen und Helden unserer Stadt. Die ersten Schritte zurück in den Normalbetrieb bedeuten, dass der Weg, den wir gemeinsam gehen, nach vorne führt und nicht zurück“.

„Wir waren während all der vergangenen Wochen ein sicherer Ort und das wollen wir auch dann bleiben, wenn wir wieder langsam zum Normalbetrieb zurückkehren", so die Direktoriumsmitglieder. Weder Patienten noch Mitarbeitende setzen sich einer erhöhten Gefahr aus, dafür sorge ein umfassendes Sicherheitskonzept. Dieses sieht unter anderem vor, weiterhin COVID-19-Patienten sowie Verdachtsfälle konsequent von den restlichen Patienten getrennt zu betreuen. Hierzu baut das Klinikum aktuell eine eigene Station zur langfristigen Betreuung von COVID-19-Patienten um.

„Die Versorgung der COVID-Fälle und das Infektionsrisiko werden uns als Klinikum noch sehr lange weiter beschäftigen. Das wird für Monate zu unserem Klinikalltag gehören. Darüber hinaus müssen wir unsere pflegerische und medizinische Kompetenz jetzt aber auch wieder all jenen Patienten zukommen lassen, die unsere Betreuung ebenso benötigen. Unsere Patienten und Mitarbeiter können darauf vertrauen, dass wir alles, was in unserer Macht steht, unternehmen, um ihre Sicherheit zu gewährleisten. Das setzt aber auch voraus, dass alle mithelfen und sich weiterhin in der Pandemie vernünftig verhalten: Abstand wahren, die Hygieneregeln beachten und unnötige Kontakte vermeiden!“ bewerten die Pflegedirektorin, der Ärztliche Direktor und der Geschäftsführer die Maßnahmen.

Mit dieser zeit- und kostenaufwendigen Strategie geht das Klinikum Ludwigshafen deutlich über die Vorgaben der Landesregierung und des Robert-Koch-Instituts hinaus. In Summe werden die Maßnahmen sicherlich einen 7-stelligen Betrag kosten.

„Die Sicherheit und das Vertrauen unserer Patienten und unserer Mitarbeiter sind uns das wert“, so Hans-Friedrich Günther im Namen seines Hauses.