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Klinikum Ludwigshafen, Soffico und Recare setzen erfolgreich gematik Standard um

ISiK-Showcase: Technologiestandard der Zukunft

10.09.2021


Im Rahmen des ISiK-Showcases der gematik haben die Softwareunternehmen soffico und Recare in Zusammenarbeit mit dem Klinikum Ludwigshafen aufgezeigt, wie ein zukunftsweisender interoperabler Datenaustausch mittels HL7 FHIR schon heute möglich ist.

Aktuell prägen heterogene Softwarelösungen die IT-Systemlandschaft in Krankenhäusern und verhindern aufgrund unterschiedlich technischer Voraussetzungen einen fließenden Datenaustausch zwischen den einzelnen Systemen. Diese Insellösungen haben zur Folge, dass entscheidende Informationen für die Behandlung der Patientinnen und Patienten nicht dort zugänglich sind, wo sie benötigt werden.

Schnellerer Datenaustausch durch ISiK-konforme Systeme
Für den Austausch von Gesundheitsdaten erarbeitet die gematik einen verbindlichen Standard über eine standardisierte Schnittstelle für informationstechnische Systeme in Krankenhäusern. Damit kommt sie ihrem gesetzlichen Auftrag nach § 373 SGB V nach.

In der Spezifikation "ISiK-Basismodul" beschreibt die gematik die für diesen Zweck entwickelten FHIR-Ressourcen, die ein Primärsystem in Form von Datenobjekten über das REST-basierte Application Programming Interface überträgt. Die Spezifikation "ISiK-Basismodul", die den Herstellern gleichzeitig als Leitfaden dient, deckt dabei eine Vielzahl an Use Cases ab1.

1 Quelle: https://fachportal.gematik.de/informationen-fuer/isik

Um Sektorengrenzen zukünftig zu überwinden und den Datenaustausch zwischen den einzelnen Krankenhaus-Systemen zu erleichtern, dürfen Kliniken seit dem 30. Juni 2021 mit einer Übergangsfrist von 24 Monaten nur noch Informationstechnische Systeme im Krankenhaus einsetzen, die durch die gematik als ISiK-konform bestätigt worden sind. Die gematik möchte in verschiedenen Showcases mit dem Klinikum Ludwigshafen und sechs weiteren Krankenhäusern in ganz Deutschland aufzeigen, wie der eigens entwickelte ISiK-Standard im klinischen Arbeitsalltag produktiv umgesetzt werden kann.

Klinikum Ludwigshafen als Vorreiter des gematik HL7 FHIR Standards
Das Klinikum Ludwigshafen zeigt anhand des Showcases die Praxistauglichkeit der gematik ISiK-Profile auf. Als grundlegende Infrastruktur nutzt das Klinikum das KIS i.s.h.med und den Kommunikationsserver Orchestra von soffico. Die Plattform für digitales Entlassmanagement wird darüber hinaus von Recare bereitgestellt.

„Der verbesserte Service im Entlassmanagement hilft unseren Patienten und erleichtert Ihnen den Übergang in die Anschlussheilbehandlung. Als Krankenhaus der Maximalversorgung haben wir die Teilnahme an dem ISiK-Showcase als Chance verstanden mitzugestalten und bringen uns gerne ein. Zusammen mit unseren Partnern schaffen wir einen weiteren Schritt hin zur Digitalisierung, welche die Prozesse der klinischen Kolleginnen und Kollegen massiv unterstützt“, ergänzt Stephan Happ, Innovationsmanagement, Innovation & Technologie Rhein Neckar LU GmbH.

Ziel des Showcases ist es, mittels ISiK FHIR-Profile den interoperablen Datenaustausch zwischen der Entlassmanagement-Plattform Recare und dem Primärsystem über den Kommunikationsserver Orchestra herzustellen. Dabei sollen Use-Case-übergreifende Funktionalitäten implementiert werden. So ermöglicht die Umsetzung der ISiK FHIR-Profile eine gezielte Abfrage von Recare an den Kommunikationsserver. Dadurch können zur Planung des Entlassmanagements notwendige Informationen wie zum Beispiel demografische Patienteninformationen, Versicherungsdetails, Diagnosen und weitere Fallinformationen direkt vom Orchestra abgefragt und in die Recare Plattform über FHIR-Profile übergeben werden.

„Der gemeinsam umgesetzte Use Case im Entlassmanagement zeigt eindrucksvoll, wie die ISiK FHIR Profile den Krankenhäusern helfen können, Bestandssoftware wirtschaftlich in einrichtungsübergreifenden Prozessen interagieren zu lassen“, merkt Harald Wenger, Vorsitzender Geschäftsführer von soffico an.

Eine weitere FHIR Abfrage ermöglicht darüber hinaus die strukturierte Übernahme des Antrags auf Anschlussheilbehandlung (AHB) in die Recare Plattform. Wenn im Anschluss an die Krankenhausbehandlung eine Rehabilitationsmaßnahme notwendig wird, werden die Antragsformulare strukturiert aus dem KIS an den Orchestra Server übertragen. Die so übertragenen Antragsdaten können mittels einer FHIR Abfrage von Recare abgerufen und über die Plattform an potenzielle Rehakliniken übergeben werden. Mit der Recare Integration für Krankenkassen, ist es darüber hinaus möglich, die Antragsformulare direkt an die Kasse zur Genehmigung weiterzuleiten und strukturiert zur Verarbeitung zu übergeben.

„Der ISiK-Standard der gematik ist genau der benötigte Schritt, um die Interoperabilität in deutschen Krankenhäusern voranzutreiben. Um so mehr freue ich mich, dass wir mit dem Klinikum Ludwigshafen und der Firma Soffico zwei innovative Partner finden konnten, um dieses Projekt als eine der ersten Blaupausen in Deutschland dafür voranzutreiben“, ergänzt Maximilian Greschke, CEO und Mitgründer Recare.

Über Klinikum Ludwigshafen
Das Klinikum Ludwigshafen ist das zweitgrößte Krankenhaus in Rheinland-Pfalz und mit ca. 2.900 Beschäftigten der drittgrößte Arbeitgeber in Ludwigshafen am Rhein. Es ist in städtischer Trägerschaft und seit 1995 gemeinnützige GmbH. Mit insgesamt 963 Betten ist das KliLu zudem ein bedeutender regionaler und überregionaler Gesundheitsdienstleister. Das Klinikum Ludwigshafen ist akademisches Lehrkrankenhaus der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und der Medizinischen Fakultät Mannheim der Universität Heidelberg. Es umfasst auf seinem Campus mit 16 Kliniken, 14 Kompetenzzentren und 5 medizinische Institute. 2 Alten- und Pflegeheime gehören als Tochterunternehmen ebenfalls zum Klinikkonzern.

Über Recare Deutschland GmbH
Die Recare Deutschland GmbH (“Recare”) betreibt die größte Plattform für digitales Entlassmanagement in Deutschland (die “Recare Plattform”) und verbindet inzwischen über 200 Akutkrankenhäuser, 400 Rehakliniken und ca. 14.000 weitere Leistungserbringer. Seit 2020 haben sich auch die ersten gesetzlichen Krankenkassen der Plattform angeschlossen und werden mit vollumfänglichen digitalen Schnittstellen zu den jeweiligen Kassensystemen ausgestattet. Recare ist inzwischen deutschlandweit sowie in Frankreich vertreten und offeriert allen überleitungsrelevanten Akteuren eine schlachterprobte Infrastruktur für alle Versorgungsbereiche.

Die Recare Plattform
Um die komplexen Anforderungen des Entlassmanagements gezielter abdecken zu können, bietet die Recare Plattform auf Versorgungsbereiche spezialisierte Module an. Krankenhäuser können sich für die Nutzung eines oder mehrere Module entscheiden. Jedes Recare Modul unterstützt dabei einen konkreten Teilbereich des Entlassmanagements. Aktuell sind Module für die Überleitung in die ambulante sowie stationäre Pflege, Krankenhaus zu Krankenhaus-Verlegungen, Rehaüberleitung, Krankentransportplanung, Hilfsmittel und Home Care verfügbar. Im Klinikum Ludwigshafen werden aktuell die Module für Pflege- und Rehaüberleitung angewendet.

Über soffico GmbH
Die soffico GmbH (“soffico”) entwickelt als Teil der Unternehmensgruppe xtention zukunftssichere und innovative Software für das Gesundheits- und Sozialwesen. Mit Orchestra (“Orchestra”) machen wir unsere Kunden zum Dirigenten ihrer Daten, wir verbinden und orchestrieren interne und externe IT-Systeme und Dienste flexibel und sicher. Unsere Kunden vertrauen bei der Umsetzung ihrer innovativen IT-Projekte auf unsere Lösungskompetenz. Im Gesundheitswesen gehört der Orchestra Health Service Bus zu den am häufigsten eingesetzten Kommunikationsservern.