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Volkskrankheit Akne: Klinikum Ludwigshafen bietet Fülle an lokalen und systemischen Therapieansätzen

09.10.2024


Die Akne vulgaris ist eine Volkskrankheit. In der ständigen Bemühung, die Ursachen der Akne zu verstehen und wirksame Behandlungen zu entwickeln haben Wissenschaftler Fortschritte erzielt, die ein tiefes Verständnis für die Erkrankung und deren Entstehung bieten. Neue Therapiekonzepte rücken in den Fokus.
Dr. Christine Gieding gibt einen Ausblick.


Akne betrifft weltweit Millionen von Menschen. Zwischen 50 und 95 Prozent der Jugendlichen leiden unter der Hauterkrankung, Tendenz steigend. „Acne vulgaris, so der offizielle Name, ist ein häufiger Grund, wegen dem sich Patientinnen und Patienten in unserer dermatologischen Sprechstunde vorstellen“, erklärt Dr. Christine Gieding, Oberärztin an der Hautklinik des Klinikums Ludwigshafen. Eine natürliche Rückbildung der Akne zeigt sich meist bei Jugendlichen ab dem 20. Lebensjahr, sie kann aber auch im Erwachsenenalter fortbestehen. Aufgrund des ästhetischen Aspekts führt diese Erkrankung zur einer starken Beeinträchtigung der Lebensqualität.

Akne hat viele Einflussfaktoren
  „Für die Entstehung der Akne gibt es viele Faktoren“ bekräftigt Dr. Christine Gieding. Der Ursprung der Akne liegt in der Verstopfung der mikroskopisch kleinen Talgdrüsen, die überall über die Haut verteilt an den Haarwurzeln in die Haarkanäle einmünden und hier ein öliges Sekret abgeben. Entzünden sich diese, kommt es zur Entstehung der klassischen Aknepickel. „Mittlerweile wissen wir, dass genetische Faktoren den größten Risikofaktor darstellen. Sind beide Eltern betroffen, ist das Risiko, an einer Akne zu erkranken, achtfach erhöht“, erläutert Dr. Gieding. Aber es gibt noch weitere Faktoren, die eine Akne begünstigen: Nahrungsmittel mit einem hohen glykämischen Index und ein hormonelles Ungleichgewicht sowie verschiedene Medikamente können zum Entstehen der Krankheit beitragen. Auch das Mikrobiom der Haut spielt eine wichtige Rolle.

Therapieziel: Narben verhindern
„All diesen Erkenntnissen und dem Verständnis über die Zusammenhänge der Entstehung der Akne, verdanken wir eine Fülle von lokalen und systemischen Therapieansätzen, die uns am KliLu eine adäquate und stadiengerechte Therapie ermöglichen“, erzählt Dr. Christine Gieding. So kann neben einer geeigneten Hautpflege bereits eine ausgewogene Ernährung positive Effekte auf die Entzündungsreaktion haben. Zudem werden aktuell Studien durchgeführt, die das Darm- und Hautmikrobiom durch Kombipräparaten aus Prä- und Probiotika optimieren sollen.

Ziel der Therapie ist nicht nur die Behandlung der akuten Hautveränderungen, sondern auch die langfristige Verhinderung entstellender Narben. Die Therapie basiert auf drei Grundpfeilern:

1. die Akuttherapie und Narbenprävention,
2. die Langzeitbehandlung und Narbenprävention sowie
3. dermatokosmetische Maßnahmen zur Narbentherapie.

Um diese Ziele zu erreichen, greifen Dr. Gieding und ihr Team auf unterschiedliche Therapeutika zurück. In schweren Fällen ist eine systemische Behandlung erforderlich. Aber auch unterstützende Methoden wie Laser, Blaulicht, chemische Peelings und medizinkosmetische Verfahren kommen zum Einsatz.

„Das Armentarium unserer Behandlungsoptionen wächst ständig“, so Dr. Christine Gieding. Das zeigt unter anderem auch die Zulassung eines neuen lokal eingesetzten, synthetischen Retinoids. „Außerdem erwarten wir in nächster Zukunft die Zulassung eines synthetischen Antiandro-gens zur topischen Behandlung der Akne, das zu einer Unterdrückung der Talgproduktion führt“.

Über die Klinikum der Stadt Ludwigshafen am Rhein gemeinnützige GmbH
Das Klinikum Ludwigshafen ist das drittgrößte Krankenhaus in Rheinland-Pfalz und ein Krankenhaus der Maximalversorgung. Es verfügt über 1.010 Betten und umfasst 16 Kliniken, fünf medizinische Institute, zehn zertifizierte Tumorzentren, zehn zertifizierte Zentren sowie zwölf Kompetenzzentren. Mit konzernweit rund 3.000 Beschäftigten ist das KliLu der drittgrößte Arbeitgeber in der Rhein-Stadt. Es befindet sich in städtischer Trägerschaft und ist seit 1995 eine gemeinnützige GmbH. Zudem dient es als akademisches Lehrkrankenhaus der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und der Medizinischen Fakul-tät Mannheim der Universität Heidelberg.