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Allgemeine Informationen

Gefäßzentrum Klinikum Ludwigshafen

Die interdisziplinäre Zusammenarbeit des Gefäßzentrums ist ein wesentlicher Anspruch an die heutige Medizin. Deshalb liegt unser besonderes Augenmerk auf der Vernetzung der Gefäßchirurgie mit den Kollegen der Angiologie, Radiologie, Kardiologie, Diabetologie, Nephrologie, Anästhesie, Physiotherapie, Schmerztherapie und des Pflegedienstes. Dieser Ansatz spiegelt sich in der erfolgreichen Zertifizierung des Gefäßzentrums nach den Richtlinien der deutschen Gesellschaft für Gefäßchirurgie (DGG) und der Deutschen Röntgengesellschaft (DRG) wider.

Als Teil eines Krankenhauses der höchsten Versorgungsstufe bietet unser Gefäßzentrum sämtliche moderne Verfahren der Diagnostik und Therapie von Gefäßerkrankungen. Hierfür steht ein Team von erfahrenen Spezialisten zur Verfügung. Jährlich werden ca. 2000 Patienten ambulant oder stationär behandelt. Die Schwerpunkte liegen auf der Behandlung akuter und chronischer Durchblutungsstörungen sowie durch die Zuckerkrankheit bedingte Gefäßveränderungen (z.B. diabetischer Fuß), der Erweiterung der Hauptschlagader (Aorten-Aneurysma), der verengten Halsschlagader (Carotis-Stenose) zur Vorbeugung bzw. Therapie des Schlaganfalls und der Anlage von Dialyse-Shunts. Das Therapiespektrum umfasst je nach Situation endovaskuläre, offen chirurgische oder auch konservative Maßnahmen.

Wie sieht der Ablauf im Gefäßzentrum aus?

Nach einem ausführlichen Gespräch zur persönlichen Vorgeschichte erfolgt eine gründliche körperliche Untersuchung, die häufig durch eine Ultraschalluntersuchung ergänzt wird. Für den weiteren Verlauf ist es notwendig, wichtige Befunde der Krankengeschichte und aktuelle Untersuchungsbefunde des Patienten zu kennen. Abhängig vom Ergebnis werden dann zusätzliche Untersuchungen eingeleitet, z. B. eine Katheterangiographie, eine Computertomographie (CT) oder eine Kernspintomographie (MRT).

Überblick über unsere Untersuchungen zur Gefäßdiagnostik:

  • Laufbanduntersuchung
  • Doppler- und Duplexsonografie
  • CT-Angiographie
  • Kernspin-Angiographie
  • Katheter-Angiographie in DSA-Technik in Interventionsbereitschaft
  • intraoperative Angiographie
  • Phlebographie

Sind abschließend alle Befunde erhoben, werden diese interdisziplinär besprochen und in Abstimmung mit dem Patienten und seinen Angehörigen die individuell optimale Therapie gewählt. Zur Verfügung stehen konservative, endovaskuläre und offen chirurgische Therapieformen. Entscheidend für die Wahl der Therapieform ist in erster Linie das Beschwerdebild, insbesondere werden individuelle Faktoren wie Beruf, Freizeitgewohnheiten, Alter und allgemeiner Gesundheitszustand berücksichtigt. Elementarer Bestandteil dieses Konzeptes sind auch die Physiotherapie, Orthopädietechnik und im besonderen Maße die spezialisierte Kranken- und Wundpflege. Das Klinikum verfügt über ein Team aus Wundspezialisten, die abteilungsübergreifend einen Wundbehandlungsstandard erarbeitet haben.
Wichtig bei der Wahl der Therapie ist es, bereits zu Beginn an die Zeit nach dem stationären Aufenthalt zu denken. Frühzeitig leiten wir die Behandlung und Betreuung nach einem Aufenthalt bei uns ein. Es werden gegebenenfalls Reha-Aufenthalte und ambulante Unterstützung im häuslichen Umfeld organisiert. Der schnelle und direkte Kontakt zu den weiterbehandelnden Ärzten ist uns wichtig, um Lücken in der Patientenversorgung zu vermeiden. Nach Abschluss der stationären Behandlung und etwaiger Anschlussheilbehandlungen, steht die Kompetenz des Gefäßzentrums in enger Anbindung an die weiterbehandelnden, niedergelassenen Ärzte jederzeit zur Verfügung. Kontrolluntersuchungen und spezialisierte Wundbehandlungen können in ambulanten Rahmen durchgeführt werden.

Auswahl an Krankheitsbildern:

Als Aneurysma wird eine krankhafte Erweiterung einer Schlagader bezeichnet, die in den meisten Fällen den unterhalb der Nierenarterien gelegenen Abschnitt der Bauchaorta betrifft. Das plötzliche Einreißen oder Platzen des Aneurysmas kann zur inneren Verblutung führen und stellt die Hauptgefahr dieser Erkrankung dar. Auch die Bildung von Blutgerinnseln im Aneurysma ist häufig – die Folge sind durch Ablösen dieser Gerinnsel akute Gefäßverschlüsse in den Beinen.
Für die Entwicklung eines Bauchaortenaneurysmas ist oft Arteriosklerose (Gefäßverkalkung) die Ursache. Bei Frauen wird die Krankheit in wesentlich geringerer Zahl beobachtet. Es gibt oftmals mehrere Betroffene innerhalb einer Familie.

Wie wird ein Bauchaortenaneurysma diagnostiziert?
Meistens verursacht ein Bauchaortenaneurysma keine Beschwerden und wird zufällig innerhalb einer Routineultraschalluntersuchung entdeckt. Durch Größenzunahme des Aneurysmas können Rückenschmerzen oder Schmerzen im Unterbauch auftreten, die dann oftmals zu Fehldiagnosen führen. So werden z.B. viele Patienten wegen Verschleißerkrankungen an der Wirbelsäule behandelt, obwohl die Symptomatik durch den Druck der vergrößerten Schlagader auf die benachbarten Wirbel hervorgerufen wird.
Durch eine Ultraschalluntersuchung des Bauches kann die Diagnose schnell und sicher durch den Hausarzt gestellt werden. Wird ein Bauchaortenaneurysma diagnostiziert, analysieren wir ob und welche Therapiemaßnahmen erforderlich sind.

Muss in jedem Fall eine Operation erfolgen?
Nicht alle Patienten mit einem Bauchaortenaneurysma müssen operiert werden - die Größe des Aneurysmas ist der entscheidende Faktor. Aneurysmen, die größer als 5 cm sind, haben ein deutlich steigendes Riskio zu platzen und sollten in der Regel behandelt werden. Aber auch kleinere Ausweitungen sollten in regelmäßigen Abständen mit Ultraschall untersucht werden. Wenn sie innerhalb kurzer Zeit eine Größenzunahme zeigen oder andere Merkmale aufweisen, die auf einen drohenden Gefäßriss hinweisen, sollten auch hier Therapiemaßnahmen erfolgen.
Bei einer konventionellen Operation, die im Rahmen eines rund zweiwöchigen Krankenhausaufenthalts erfolgt, wird das Blutgefäß, nach der Eröffnung des Bauches, oberhalb und unterhalb der Erweiterung abgeklemmt und der erkrankte Gefäßabschnitt wird durch eine Gefäßprothese ersetzt. Die ursprüngliche Arterienwand wird danach zum Schutz der angrenzenden Organe um die Prothese gelegt. Je nach Ausdehnung des Aneurysmas wird eine sogenannte Rohr- oder Y-Prothese eingenäht.
Diese Art der Therapie wurde in den letzten Jahren durch die endovaskulären Verfahren ergänzt. Um das Aneurysma auszuschalten, wird über die Leistenarterien eine durch Draht verstärkte Stent-Prothese von innen eingebracht. Da bei diesem Eingriff die Bauchhöhle nicht eröffnet und vor allem die Bauchaorta nicht zur Naht aus dem Blutstrom ausgeklemmt wird, ist er besonders schonend. Insbesondere das oben beschriebene Klemmmanöver stellt für das Herz eine zusätzliche Belastung dar. Daher ergibt sich ein kürzerer Krankenhausaufenthalt von fünf bis sechs Tagen. Das endovaskuläre Verfahren eignet sich allerdings, im Gegensatz zu dem erstgenannten Verfahren, nur in bestimmten Fällen. Ausdehnung, Form und Größe des Aneurysmas sind auch bei der Therapieauswahl die entscheidenden Faktoren.

Wie geht es nach der Operation weiter?
Bis der Patient wieder arbeitsfähig ist, sollte eine Erholungsphase von 6-10 Wochen in Anspruch genommen werden. Spazierengehen beeinflusst den Prozess der Genesung positiv. Um einen Narbenbruch zu vermeiden, sollte das Heben schwerer Lasten mindestens für 3 Monate vermieden werden.
Auch Risikofaktoren wie Bluthochdruck, erhöhter Cholesterinspiegel, Blutzuckerkrankheit und Nikotinmissbrauch sollten unbedingt unter Kontrolle gebracht werden.

Bis zu 50% der arteriellen Einengungen sind symptomfrei und nur durch radiologische Diagnostik festzustellen. Körperliche Beschwerden hingegen treten erst dann auf, wenn es bereits höchste Zeit ist, den Arzt aufzusuchen. Wenn das Gehen Schmerzen bereitet, liegt häufig ein Gefäßverschluss im Bein vor. Der Blutmangel führt unter Umständen schon nach wenigen Schritten zu starken Wadenschmerzen und zwingt den Betroffenen immer wieder zum Stehenbleiben. Dies ist unangenehm, aber zunächst nicht kritisch im Sinne einer akuten Gefährdung, weshalb die Vorzeichen der „Schaufensterkrankeit“, wie sie im Volksmund genannt wird, oft nicht ernst genommen werden. In Deutschland sind schätzungsweise 4,5 Millionen Menschen betroffen. Zu den Hauptrisikofaktoren gehören vor allem erhöhter Blutdruck (chronische arterielle Hypertonie), erhöhte Blutfette (Hyperlipoproteinanämie), Rauchen und die Blutzuckerkrankheit (Diabetes mellitus). Häufig sind auch Blutgefäße in anderen Körperregionen betroffen. Wadenschmerzen können somit also bereits die Vorboten für einen drohenden Herzinfarkt oder Schlaganfall darstellen. Es sind oft nicht nur die Blutgefässe im Bein, die durch Arteriosklerose teilweise verschlossen sind. Auch die Herzkranzgefäße sowie die Schlagadern zum Gehirn können verengt sein.
Leider werden Gefäßverschlüsse häufig erst erkannt, wenn sie schon weit fortgeschritten sind und der Handlungsbedarf akut ist.
Es gibt einen einfachen Test, der die „Schaufensterkrankheit“ aufdeckt, bevor sie Beschwerden verursacht. Beim sogenannten „Knöchel-Arm-Index“ wird der Blutdruck am Arm und an der Wade gemessen und verglichen. Bei geringeren Messwerten am Bein, sollte mit Ultraschall untersucht werden, ob Veränderungen der Beindurchblutung vorliegen.
Rund ein Drittel aller über 65-jährigen in Deutschland leiden gleichzeitig an Gefäßverschlüssen im Bein, am Herzen und im Gehirn.
Gezieltes Gehtraining, medikamentöse Behandlung oder operative, sowie interventionelle Maßnahmen stehen als Therapiemaßnahmen zur Auswahl. Im interdisziplinären Gefäßzentrum des Klinikum Ludwigshafen erarbeiten Gefäßchirurgen, Radiologen und Angiologen gemeinsam mit Neurologen, Nephrologen, Diabetologen und Ernährungsmedizinern für jeden Patienten ein individuell maßgeschneidertes Behandlungskonzept, das alle Therapiemöglichkeiten voll ausschöpft.
Es ist uns in Ludwigshafen von besonderer Bedeutung für jeden Patienten ein maßgeschneidertes, individuelles Konzept anzubieten, bei dem vor allem die Wünsche und Bedürfnisse des Einzelnen voll berücksichtigt werden. Der Patient steht im Mittelpunkt unseres Handelns.

Welche Therapiemöglichkeiten gibt es?
Zur Verfügung stehen konservative, interventionelle und gefäßchirurgische Therapiemaßnahmen. Entscheidend für die Wahl der Therapiemaßnahme ist zwar in erster Linie das Beschwerdebild, aber auch individuelle Faktoren des Patienten, wie z.B. Beruf und Freizeitgewohnheiten werden hierbei mit einbezogen. Die Therapieverfahren möchten wir Ihnen kurz vorstellen.
Lysetherapie - Auflösen frischer Blutgerinnsel durch pharmakologische Maßnahmen:
Man kann mit blutverdünnenden Medikamenten frische Verschlüsse, die durch Bildung von Blutgerinnseln entstehen, wieder auflösen. Diese Medikamente werden in den Blutkreislauf oder auch direkt in das betroffene Gefäß eingebracht. Diese Methode erfordert eine intensive, klinische Patientenüberwachung, da eine erhöhte Blutungsgefahr besteht.
Perkutane Transluminale Angioplastie (PTA) – Die Ballondilatation:
Bei dieser interventionellen Behandlung der „Schaufensterkrankheit“ wird ein Katheter, an dessen Spitze sich ein Ballon befindet, durch die Engstelle oder den Verschluss geschoben. Beim Aufpumpen des Ballons mit hohem Druck wird die Engstelle der Arterie erweitert. Um einen erneuten Verschluss zu verhindern, kann eine Gefäßstütze („Stent“) eingesetzt werden.
Bypass-Operation – Die Umgehungstechnik:
Bypässe werden zur Überbrückung der verschlossenen Gefäßabschnitte eingesetzt. Verwendet wird, wann immer möglich körpereigene Vene zur Wiederherstellung der arteriellen Strombahn. Die Langzeitergebnisse sind in puncto Haltbarkeit und Funktion deutlich der Kunststoffader überlegen.Die Vene wird zuvor an Unter- und Oberschenkel entnommen.
Thrombendarteriektomie (TEA) – Die Ausschälmethode
Hierbei wird die verengte oder verschlossene Arterie eröffnet und die Ablagerungen ausgeschält. Der äußere Anteil der Arterie bleibt bestehen. Erfahrungsgemäß wird die Ausschälmethode jedoch nur bei kurzen Verengungen im Bereich der Oberschenkelarterien und an der Halsschlagader angewendet.

Wie geht es nach der Therapie weiter?
Bei uns sind Sie auch nach der Therapie in den besten Händen. Deshalb stehen wir Ihnen gerne bei der Organisation Ihrer Rückkehr nach Hause und der Sicherstellung einer häuslichen Pflege und ärztlichen Versorgung zur Seite. Mögliche Anschlussheilbehandlungen (AHB) oder häusliche Unterstützung werden in Abstimmung mit Ihnen frühzeitig von uns organisiert.

Ein Schlaganfall (Apoplex) ist eine plötzliche Funktionsstörung des Gehirns. Pro Jahr erleiden in Deutschland rund 200.000 Menschen einen Schlaganfall.
In ca. 85 % der Fälle kommt es zu einem Verschluss eines Gehirn versorgenden Blutgefäßes, z. B. durch ein Blutgerinnsel. Dies führt zu einer Blut- und Sauerstoffunterversorgung in bestimmten Regionen des Gehirns und wird „Ischämie“ genannt. Für rund 20 % der Fälle sind Engstellen oder Verschlüsse der Halsschlagader ursächlich.
Etwa 15 % aller Schlaganfälle werden durch Hirnblutungen ausgelöst. Dabei tritt Blut unter hohem Druck aus geplatzten Gefäßen in das umliegende Hirngewebe ein.
Symptome erkennen und richtig handeln
Mögliche Warnsymptome sind: Sehstörungen, Sprachstörungen oder halbseitige Lähmungen (Arme oder Beine), die sich nach Minuten oder Stunden zurückbilden. Auch vorübergehende Doppelbilder und plötzlich auftretende heftige Kopfschmerzen gehören dazu.
Bei Verdacht auf einen Schlaganfall ist schnelles Handeln gefragt, da durch einen frühen Therapiebeginn Gehirnzellen vor dem Absterben gerettet und Folgekomplikationen gemindert werden können. Geistige und körperliche Folgen des Schlaganfalls können dadurch begrenzt oder sogar vollständig vermieden werden.
Mit diesem einfachen Test können auch ungeübte Personen einen Schlaganfall in wenigen Minuten sicher erkennen:
• Bitten Sie die betroffene Person zu lächeln (bei einer Lähmung wird das Gesicht einseitig verzogen)
• Bitten Sie die betroffene Person einen einfachen Satz nachzusprechen
• Bitten Sie die betroffene Person darum, beide Arme nach vorne zu heben, Handflächen nach oben (bei einer Lähmung kann ein Arm entweder nicht gehoben werden oder er dreht sich)
Falls die betroffene Person mit einem dieser Tests Probleme hat, sollte sofort ein Notarzt gerufen werden.
Das Klinikum Ludwigshafen verfügt mit der spezialisierten Schlaganfallstation, die größte in Rheinland-Pfalz, über beste Untersuchungs- und Behandlungsmöglichkeiten.

Verengung der Halsschlagader (Carotis-Stenose)
Durch Risikofaktoren wie z.B. Rauchen, hoher Blutdruck, hohe Blutfette und die Zuckerkrankheit, aber auch durch Veranlagung (gehäuftes Auftreten von Schlaganfällen oder Herzinfarkten in der Familie) kann es zu Verkalkungen der Gefäße mit einer Einengung (Stenose) kommen.
Bei hochgradigen Verengungen der Halsschlagader liegt durch eine Störung des Blutflusses zum Gehirn gleichzeitig ein erhöhtes Schlaganfallrisiko vor. Hier würden wir zu einer Operation raten, vor allem wenn bereits flüchtige oder bleibende Durchblutungsstörungen des Gehirns aufgetreten sind.
Ist die Verengung noch nicht so stark, sollte eine medikamentöse Dauertherapie, sowie eine Einstellung der Risikofaktoren und regelmäßige Kontrollen (Doppler- und Duplexsonographie) erfolgen. In Einzelfällen kann aber auch bei gering ausgeprägten Stenosen eine Operation sinnvoll sein.
Wie erfolgt die Operation der Halsschlagader und gibt es Alternativen?
Die Operation der Halsschlagader erfolgt in örtlicher Betäubung bei vollem Bewusstsein und dauert etwa eine Stunde. Auf Wunsch des Patienten lässt sich auch ein leichter Schlafzustand einrichten. Das Prinzip der Operation besteht in der Freilegung der Halsschlagader und Ausschälung des Gefäßes. Das einengende Material (Plaque) wird entfernt. Während der Operation wird ihre Gehirndurchblutung und -funktion ständig durch die Bewegung der gegenseitigen, von der betroffenen Gehirnhälfte gesteuerten Hand, kontinuierlich kontrolliert und wir können so eventuell auftretende Durchblutungsstörungen rechtzeitig erkennen und behandeln. Der stationäre Aufenthalt beträgt nur wenige Tage.
Ein zunehmend praktiziertes, alternatives Verfahren zur Therapie der Karotis Stenose ist die Stentimplantation. Hierbei wird über eine Punktion der Leiste oder der Ellenbeuge mittels Kathetertechnik ein Metallgitter (Stent) im Gefäß freigesetzt und durch einen Ballon ausgedehnt, das atherosklerotische Material verbleibt hierbei im Gefäß und wird lediglich in die Gefäßwand „gedrückt“. Vorteil dieser Methode ist die geringere Invasivität im Vergleich zur Operation, das Katheterverfahren wird ebenfalls in örtlicher Betäubung durchgeführt.
Die Stentimplantation zur Therapie der Karotis Stenose ist ein relativ neues Verfahren, Langzeiterfahrungen wie sie für die offene Operation vorliegen, fehlen. Eine große, europäische, randomisierte, prospektive Studie (SPACE) konnte für einen Nachbeobachtungszeitraum von zwei Jahren vergleichbare Ergebnisse bezüglich des Auftretens von Schlaganfällen dokumentieren. Der Langzeitverlauf ist jedoch noch nicht statistisch gesichert, sodass keine generelle Empfehlung zur Stentimplantation gegeben werden kann. Die Entscheidung welches Verfahren zur Anwendung kommen soll, ist individuell zu treffen und von der speziellen Situation jedes einzelnen Patienten abhängig.
Der durchschnittliche Krankenhausaufenthalt beträgt vier Tage. Die Entfernung des Hautfadens erfolgt am 7. Tag nach der Operation und kann vom weiterbehandelnden Hausarzt durchgeführt werden. Die erste Ultraschall Kontrolluntersuchung findet im Normalfall sechs Wochen später in unserer gefäßchirurgischen Ambulanz statt, im weiteren Verlauf sollte eine jährliche Kontrolluntersuchung mittels Ultraschall erfolgen. Die Nachsorge umfasst weiterhin eine medikamentöse „Blutverdünnung“ und eine konsequente Kontrolle und Optimierung der Gefäßrisikofaktoren (Bluthochdruck, Zuckerkrankheit, etc.), um ein Voranschreiten der Arteriosklerose zu verhindern.

Bei Krampfadern handelt es sich um erweiterte, oft geschlängelte, oberflächlich liegende Venen. Während gesunde Venenklappen den Blutfluss nur in Richtung Herz zulassen, kommt es bei defekten Venenklappen zum rückwärtsgerichteten Blutfluss in den Beinvenen, somit zur Druckerhöhung und zum Stau in den Venen. Eine wesentliche Ursache für die Funktionsstörung der Venenklappen (primäres Krampfaderleiden), ist die angeborene Bindegewebsschwäche. Gefördert wird dieses Leiden zusätzlich durch Übergewicht, Bewegungsarmut, Schwangerschaft und Stehberufe. Krampfadern können aber ebenso durch eine Abflussbehinderung im tiefen Venensystem entstehen und somit z.B. durch Thrombosen oder Tumore hervorgerufen werden (sekundäres Krampfaderleiden).
Es werden verschiedene Formen von Krampfadern unterschieden: Stamm-, Seitenast-, und Besenreiservarizen.
Die Symptome sind zwar von Patient zu Patient verschieden, die Betroffenen leiden häufig unter einem Schweregefühl der Beine, nächtlichen Wadenkrämpfen, Schwellungen im Knöchelbereich und/oder Hautverfärbungen. Diese Hautverfärbungen sind Ausdruck des chronischen Sauerstoffmangels der durch den verzögerten Blutabstrom entsteht. Wenn keine Behandlung erfolgt können Geschwüre des Knöchels und Unterschenkels entstehen.

Untersuchungs- und Behandlungsmöglichkeiten
Die Diagnose wird über eine eingehende körperliche Untersuchung des Patienten und eine farbkodierte Ultraschalluntersuchung gestellt. In speziellen Fällen erfolgt zusätzlich eine Röntgenuntersuchung der Beinvenen, die so genannte Phlebographie.
Bei sehr gering ausgeprägten Krampfadern kann eine Verödung, die Gabe von Medikamenten oder das Tragen eines Kompressionsstrumpfes unter Umständen bereits ausreichen. Bei mäßig ausgeprägten Krampfadern mit gesunden Mündungen der großen Stammvenen in Leiste und Kniekehle kann die chirurgische Unterbindung der kranken Durchtrittsstellen durch einen kleinen Schnitt und die Entfernung der Seitenäste ausreichen. Dieser Eingriff wird im Allgemeinen mit einer örtlichen Betäubung der Haut durchgeführt.
Sind Krampfadern und kranke Mündungen der Stammvenen in Leiste und Kniekehle sehr stark ausgeprägt, sollte in der Regel die Stammvene an der Mündung abgebunden und der kranke Teil entfernt werden. Meistens ist dies durch zwei kleine Schnitte in der Leiste und unterhalb des Knies möglich. Dieser Eingriff wird in Narkose durchgeführt.
Wichtig ist uns, Ihnen eine stadiengerechte Therapie anzubieten. Jeder Patient zeigt ein individuelles Bild des Krampfaderleidens und wird ganz individuell beraten und therapiert.

Wenn die Nieren ausfällt
Immer häufiger erleben Patienten, dass z.B. in Folge eines Diabetes mellitus, einer Nierenentzündung oder einer Enge der Nierenarterie die Funktion der Niere ausfällt. Meist tritt dieser Prozess schleichend auf, führt aber in steigender Zahl zum Ausfall der Nierenfunktion. Die folge ist die Notwendigkeit der Blutwäsche, die Dialyse.
Um das Dialysegerät an den menschlichen Kreislauf anschließen zu können, bedarf es kaliberstarker Venen unmittelbar unter der Haut. Diese sogenannten Shunt-Venen benötigen zusätzlich einen erhöhten Blutfluss, um eine ausreichende Menge Blut an das Dialysegerät abgeben zu können. Hier kann der Gefäßchirurg helfen, indem operativ eine direkte Verbindung zwischen einer Unterhautvene und einer Schlagader hergestellt wird. Über einen Zeitraum von 3-6Wochen kommt es zu einer Erweiterung der Vene mit einer deutlichen Steigerung des Blutflusses. Sollten die Venen im Unterhautgewebe nicht ausreichend ausgebildet oder aber durch Voroperationen schon vollständig aufgebraucht sein, besteht die Möglichkeit eine Kunststoffprothese zu implantieren.